Ab den 1940er Jahren wurden die Minen im Fond-de-Gras schrittweise geschlossen, einige aufgrund der Erschöpfung der Ressourcen. Die letzte noch aktive Mine, Chiers, ursprünglich Oberst-Blenken genannt, setzte ihre Tätigkeit noch einige Jahre fort. Sie nutzte die Chiers-Verladeplattform, die gegenüber dem heutigen Bahnhof Fond-de-Gras lag. Dieser Ausgangspunkt behandelte auch die Ressourcen aus den Minen Gorcy und Couillet.
Im November 1954, als die Ressourcen fast erschöpft waren, erhielt die betreibende Firma Camille Mines die Genehmigung, das letzte Eisenockerz durch das Abtragen der Sicherheitsstützen zu gewinnen. Im April 1955 informierte das Unternehmen die Bergbehörden offiziell, dass die Aktivitäten zum Monatsende eingestellt würden.
Obwohl der Bergbau im Fond-de-Gras beendet wurde, setzte er sich in der Umgebung fort. Die MMR, später MMRA, führte die Arbeiten fort, insbesondere im Schlammefeld, einer Tagebaumine nahe dem Fond-de-Gras. In dieser Region erfolgte die Erzgewinnung sowohl unter Tage als auch im Tagebau. Anfangs war der Bergbau vorwiegend unterirdisch, aber im Laufe der Zeit wendete sich dieser Trend.
Der Tagebau war durch einen Tunnel mit Doihl verbunden, von dem eine weitere Galerie in Richtung Lasauvage führte, die bis 1978 in Betrieb war. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde das gesamte Erz jedoch mit der Seilbahn anstatt mit der Eisenbahn transportiert. Die Bergbauarbeiten endeten endgültig am 24. Juli 1978.
Was die Fond-de-Gras-Eisenbahnlinie betrifft, so wurde sie in den letzten Jahren nur noch wenig genutzt. Ein Erdrutsch, der im September 1964 begann, beendete letztlich alle Eisenbahnaktivitäten im Tal – bis die Freiwilligen des Train 1900 kamen und die Linie für den Tourismus wiederbelebten.
Der 30. April 1955 war nicht nur der Tag, an dem eine Mine geschlossen wurde, sondern auch das Ende einer Ära. Es markierte jedoch auch den Beginn einer neuen Bestimmung für den Ort: das Bewahren und Weitergeben der Erinnerung an diejenigen, die das Tal über Jahrzehnten lebendig hielten.
Ab 1970 wurde die Eisenbahnlinie dank des Engagements der Freiwilligen des Train 1900 wieder zum Leben erweckt. 1990 wurde dann ein zweiter Verein gegründet, um eine Mine zu restaurieren und den Besuchern das Leben der Bergleute unter Tage näherzubringen.
* Article über die Eisenbahnlinie : EISENBAHNLINIE IM FOND-DE-GRAS – Minett park
** Article über die Tagebaumine : „SCHLAMMENFELD“ – VOM TAGEBAU ZUM NATURSCHUTZGEBIET, Teil 1 – Minett park
*** Article über die Seilbahn: «T‘SEELEBUHN », LE TÉLÉPHÉRIQUE DOIHL-RODANGE; PARTIE 1 – Minett park
**** Article über die Geschichte des Train 1900: DIE LEIDENSCHAFT FÜR DEN FOND-DE-GRAS, EINE FAMILIENGESCHICHTE – Minett park