Im Jahr 1873 erhielt die Eisenbahngesellschaft Prince-Henri die Genehmigung zum Bau einer Industriebahnlinie, die zu den Eisenerzminen südwestlich von Pétange führen sollte. Der erste Abschnitt von Pétange bis zum Ort Fond-de-Gras wurde am 20. Dezember 1875 eröffnet, der Rest der Strecke befand sich zu diesem Zeitpunkt im Bau. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten der Gesellschaft wurden diese 1876 eingestellt.
Im Jahr 1877 übernahm die Société anonyme luxembourgeoise des chemins de fer et minières Prince-Henri, die die Nachfolge der vorherigen Gesellschaft nach deren Konkurs antrat, den Bau der Strecke und setzte ihn im Sommer 1878 fort. Am 19. April 1879 wurde die Erweiterung bis nach Bois-Châtier, kurz vor der französischen Grenze, eröffnet. Eine Umkehrung im Bahnhof Fond-de-Gras war erforderlich, um in Richtung Bois-Châtier weiterfahren zu können. Der Erzversand erfolgte damals ausschließlich über private Gleisanschlüsse.
Mit den ersten Minenschließungen während des Zweiten Weltkriegs begann der Bahnverkehr zu sinken und der letzte Minenzug fuhr 1962. Das Bergwerk Prinzenberg verfrachtete bis zum 31. Dezember 1962 weiterhin Erz an der Verladestelle Fuussbësch, es war das letzte Bergwerk, dessen Erz noch per Bahn transportiert wurde. Nach einem Erdrutsch im Jahr 1964 zwischen Prinzenberg und Schlammenberg (bei km 2,2) wurde die Strecke zunächst de facto, 1970 dann offiziell geschlossen.
Am 4. August 1973 wurde der Abschnitt vom Erdrutsch bis Bois-de-Rodange wieder in Betrieb genommen und zu einer von der Association des musées et tourisme ferroviaire (AMTF) betriebenen touristischen Linie, dem Train 1900, umgewandelt. Die AMTF kaufte die Strecke schließlich 1986 zurück, woraufhin sie aus dem nationalen Eisenbahnnetz herausgenommen wurde.
1988 wurde die Strecke bis nach Pétange, Eucosider (ca. 400 m vor dem Bahnhof Pétange) ver- längert. Dann wurde die Strecke 1999 bis zum heutigen Endpunkt verlängert. Der Bahnhof Fond- de-Gras ist damit wieder an das nationale Netz angeschlossen.
Die ursprünglich 9,27 km lange Strecke wird heute nur noch auf 7,3 km von der Haltestelle Pétange-Train 1900 bis Fond-de-Gras und von Fond-de-Gras bis Bois-de-Rodange für die touristische Linie Train 1900 betrieben. Die letzten zwei Kilometer bis Bois-Châtier wurden verlegt und durch einen Wanderweg ersetzt.
Die Trasse dieser Linie, die in Sparsamkeit ohne Kunstbauten errichtet wurde, weist zahlreiche Kurven an den Hängen auf. Außerdem ist vom Bahnhof Petingen in Richtung Fond-de-Gras auf zwei Kilometern eine Steigung von 23 ‰ (Promille) zu überwinden, und mancher Lokomotivführer war froh, wenn er mit seiner keuchenden Dampflok die „Kopp“ überquert hatte. Deshalb nannten die Eisenbahner die Strecke auch „d‘Misärsbunn“ (Elendslinie), eine Verballhornung der offiziellen Bezeichnung „Minenlinie“. Oft musste eine zusätzliche Lokomotive eingesetzt werden, um die Steigung zu überwinden. Die Bergleute von Fond-de-Gras nannten sie „Goldbunn“ (Goldlinie) und glaubten, dass all das Geld, das von diesen langen Erzzügen stammte, ausreichen würde, um die Eisenbahnen im ganzen Land zu bezahlen.