Der Schienenbus Z 151 der deutschen Firma „Uerdingen“ war das erste Fahrzeug der Association du Train 1900. Hier eine Erzählung über seine Ankunft in Fond-de-Gras vor gerade einmal 50 Jahren.
Ein wenig Geschichte
1951 wurden 10 Schienenbusse dieses Typs an die Chemins de fer luxembourgeois (CFL) geliefert. Diese Lieferung folgte auf eine Prototypserie von 10 ähnlichen Fahrzeugen, die an die Deutsche Bundesbahn geliefert wurden. In Deutschland wurden diese Fahrzeuge und die späteren Serien von mehreren hundert Fahrzeugen als „Retter der Nebenbahnen“ bezeichnet. In Luxemburg sollten sie die gleiche Funktion erfüllen. Denn auf den Strecken von Attert, Sauer und Wiltz bringt diese Modernisierung im Vergleich zur Dampflokomotive mit Wagen einen höheren Komfort und niedrigere Kosten. Diese Maßnahme verzögerte zwar die Schließung dieser Linien, konnte sie aber nicht retten. Vor diesem Hintergrund wurden die meisten „Uerdinger“ 1967 ausgemustert, als der Personenverkehr auf der Attert-Strecke zwischen Pétange und Ettelbruck sowie zwischen Wiltz und Benonchamps (B) eingestellt wurde. Lediglich drei Fahrzeuge verblieben im eingeschränkten Dienst. Das endgültige Ende ihrer CFL-Tätigkeit wurde auf den 31. Januar 1970 festgelegt.
Die Partner
Der Train 1900, der seit Ende 1969 im Fond-de-Gras aktiv ist, will einen dieser Schienenbusse retten. Technisch gesehen ist das System nicht kompliziert, der Verbrauch und die Anforderungen an die Wartung sind bescheiden: das perfekte Gerät für den Anfang. Da Train 1900 nur über sehr geringe finanzielle Mittel verfügte, beschloss der Syndicat d‘Initiative de Pétange, den Schienen- bus Z 151 zu erwerben, um ihn dem jungen Verein zur Verfügung zu stellen. Nach einigen Preisverhandlungen zwischen den CFL und dem Train 1900 begleicht der Syndicat d‘Initiative die Rechnung und die Überführung kann geplant werden.
Der Transport
Zu dieser Zeit ist die Eisenbahnstrecke zwischen Petingen und Fond-de-Gras nicht befahrbar, daher ist ein Straßentransport von Petingen nach Rodingen (heutige Endstation des Train 1900 Bois-de-Rodange) notwendig, der am 18. Oktober 1971 stattfindet. Die Firma Schiltz-Feinen aus Bertrange führt diesen ersten Transport durch, den ersten einer langen Zusammenarbeit. Denn
zu diesem Zeitpunkt ist diese Firma die einzige in Luxemburg, die über einen für diesen Auftrag geeigneten Sattelauflieger verfügt. Die Beladung findet im Hof der CFL-Werkstätten in Pétange statt. Für die Entladung in Rodange hatten die Freiwilligen in Erwartung des Höhenunterschieds zwischen der Ladefläche und den Gleisen eine Rampe gebaut, um eine Entladung ohne Kran zu ermöglichen. Aufgrund der Brücken, deren Höhe in Pétange nicht ausreichte, musste über Niederkorn gefahren werden. Ein ehemaliger Schienenbusfahrer, der in der Gegend wohnt, bringt das Fahrzeug sicher nach Fond-de-Gras, wo es also seit 50 Jahren fährt.