Lokomotiven des Typs Cockerill 503 sind aufgrund des geringen Anschaffungspreises und der günstigeren Wartungskosten interessant. Eine Person reicht, um die Lokomotive zu heizen und zu führen. Die Lokomotive kann in 90 Minuten aufgewärmt werden, während andere Maschinen 4 bis 5 Stunden Vorbereitung benötigen. Diese Lokomotiven wurden von Cockerill S.A. in Belgien gebaut. Die Firma genoss einen guten Ruf für ihre vertikalen Kessel, die in großer Zahl exportiert wurden: zwischen 1871 und 1950 wurden 942 Exemplare in mehr als 20 Ländern verkauft.
1997 begaben sich Caroline und Jean-Marie Thill-Boon auf die Suche nach einer Cockerill 503-Lokomotive durch ganz Europa: in Belgien, Frankreich und sogar in England. Jedoch sind sie allesamt in einem zu schlechten Zustand oder der Besitzer möchte nicht verkaufen.
Bei einem Sammler in Maldegem (B) finden sie zwei Lokomotiven. Die erste Besichtigung überzeugt sie nicht genügend, um ein Angebot für die Lokomotiven zu machen, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden. Einige Jahre setzen sie ihre Suche fort und kontaktieren schließlich den Besitzer, der ihnen ein Angebot für beide Lokomotiven macht. Eine gute Investition, da die Bauteile der einen benutzt werden können, um die andere zu reparieren.
Die Cockerill 503 ist nach dem Bau 1920 lange in der ABR-Werkstatt in Manage (Belgien) bei Charleroi im Einsatz. Im Jahr 1968 wird die Dampflokomotive durch eine Diesellokomotive ersetzt. Der Sammler und Schrotthändler “De Lille” in Maldegem kauft sie schließlich ab, hier ist sie bis 1999 Kälte und Regen ausgesetzt und verfällt vor sich hin.
Nachdem die Lokomotiven 1999 gekauft wurden, fordert es viel Geduld, um die geeignete Werkstatt zu finden. Aufgrund des schlechten Zustandes wird die Lokomotive wiederholt abgelehnt. Schließlich erklärt sich eine slowakische Werkstatt bereit, die Arbeiten sogar kostengünstig und in kurzer Zeit zu erledigen. Es musste dennoch ein komplett neuer Kessel gebaut werden. Dies ist noch in der Tschechischen Republik, genauer gesagt bei ZVU Potez in Hradec Kralove, möglich.
So können seit 2002 die Besucher sie im Fond-de-Gras bewundern. Da sie recht klein und mit 15 Tonnen auch recht leicht ist, kann sie mühelos (wohl ein großes Wort für eine Lokomotive?) fahren und nimmt daher regelmäßig an Veranstaltungen teil, nicht nur in Luxemburg, sondern auch in Belgien, Frankreich und Polen.